Als Video on Demand bis zum 16. Januar hier verfügbar.
Was ist die Arbeit von und für die Zukunft? Wie müssen wir unsere Strategien, unser Umfeld und unsere Beziehungen in den Bereichen Arbeit und Leben umgestalten und neu definieren, damit sie uns zu einer zukünftigen Gemeinschaft führen können, die wir uns wünschen und mit der wir uns identifizieren? Für die 30. Ausgabe der Tanztage Berlin beleben wir gemeinsam mit dem Verein ZTB Berlin (der sein 20-jähriges Bestehen feiert) ein Format wieder, das Alternativen zu dem vorstellt, was uns das System der Kunstproduktion bietet, und vielleicht sogar Lösungen für Probleme, die es schafft. Ihr erster Teil, moderiert von Kasia Wolińska, wird sich Fragen der Arbeitskultur und der Zukunft der Arbeit widmen. Der zweite Teil, moderiert von Simo Vassinen, beschäftigt sich mit dem Thema der psychischen Gesundheit in den Berliner Tanzgemeinschaften.
Fühlt ihr euch überlastet, überreizt, unterschätzt und unterrepräsentiert? Es ist an der Zeit, aufzustehen und einzusteigen – in das Feld der möglichen Zukünfte! Mit dem ersten Teil der Zukunftswerkstatt wollen wir uns auf eine Diskussion einlassen mit dem Ziel zu verändern, wie wir arbeiten – und wozu. Während wir darüber theoretisieren, versuchen wir es zu realisieren. Wir präsentieren drei Statements von eingeladenen Gästen: Angela Alves, Joana Tischkau, Frosina Dimovska + Dunja Crnjanski, auf die ein Gespräch folgen wird. Unsere Gäste laden wir ein, die persönliche Geschichten in einem gemeinsamen Kampf weiter zu reflektieren. Und da wir uns eine Zukunft sichern wollen, schlagen wir Werkzeuge und Strategien vor, die von unseren Gefährten getestet und entwickelt wurden: Gemeinsam wollen wir überlegen, was getan werden muss, um unser Arbeitsleben, unsere Arbeitskultur und unsere Zukunftsperspektiven zu verbessern.
Kasia Wolińska (geb. 1990 in Gdańsk) ist Choreografin, Tänzerin und Schriftstellerin und lebt in Berlin. Sie hat an der Musikakademie in Łódź Tanz studiert, Kulturanthropologie an der Universität Łódź und ist Absolventin des Studiengangs Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin. Sie arbeitete u.a. mit Agata Siniarska, Anna Nowicka, Rosalind Crisp, Anton Vidokle, Gosia Wdowik, Rafał Dominik zusammen. In den Jahren 2013-2018 leitete sie das performative Projekt Hi Mary. Seit 2018 schreibt sie einen Blog über Tanz und Politik (www.danceisaweapon.com). Zusammen mit Faerieda Sandstrom gründete sie The Future Body At Work. Sie ist Vorstandsmitglied von ZTB e.V., der Interessenvertretung der freien Tanzszene in Berlin.
ANGELA ALVES ist Performerin, Künstlerin, Aktivistin und Mutter und lebt in Berlin. Sie studierte Tanz am ArtEZ (NL), Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin und interessiert sich für Wahrnehmungen von gesund und krank, sowie für Artikel 3 des Grundgesetzes. Daher beschäftigt sie sich in ihrer Arbeit mit Themen wie Selbstfürsorge, Rebellion und der Frage, wie man Trost im Modus und der Kunst der Unverfügbarkeit finden kann. Im Jahr 2014 gründete sie TURN. Neue Bewegung für Multiple Sklerose e.V. – einen Verein, der Kunstprojekte, Tanzworkshops und Runde Tische organisiert.
JOANA TISCHKAU tanzt. Eine der ersten Erinnerungen daran ist der Moment, bei dem sie sich zu Kaomas Hit Lambada von 1989 auf einer Kindergeburtstagsparty bewegte. Diese Erfahrung bewegte sie dazu, sich bei der Tanzschule nebenan für Jazzdance, Hip Hop und Videoclip Dancing anzumelden. Später studierte sie Tanz und Schauspiel an der Coventry University in Großbritannien sowie Choreografie und Performance am Institut für AngewandteTheaterwissenschaft in Gießen. Ihre künstlerische Praxis ist ein hybrides Durcheinander, welches die Schriften von bell hooks auf beatboxing treffen lässt, in der ein Fitness Workout aus weißem Bewegungsmaterial entsteht und Roberto Blanco als König Schwarzer Deutscher Unterhaltungskunst gehuldigt wird. Ihre Master-Abschluss-inszenierung PLAYBLACK ist eine Kopie der von Mareijke Amado moderierten Mini Playback Show und wurde 2020 zur Tanzplattform Deutschland eingeladen. PLAYBLACK bildete den konzeptuellen Nährboden für BEING PINK AIN‘T EASY.
DUNJA CRNJANSKI und FROSINA DIMOVSKA sind Künstlerinnen aus Novi Sad, Serbien. Sie sind Mitglieder des Kollektivs Pokretnica und Mitbegründerinnen der Organisation Practicable – Plattform für zeitgenössische Kunst und Kultur, die sich mit Selbstorganisation und Selbstbildung im Bereich des zeitgenössischen Tanzes und der darstellenden Kunst in Novi Sad beschäftigt. Sie sind Ko-Kuratorinnen und Mitorganisatorinnen des Pokretnica Festivals für zeitgenössischen Tanz und Performance, das sich auf die Entwicklung von Strukturen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der lokalen zeitgenössischen Tanzszene konzentriert. Sie sind außerdem Mitglieder der Organisation Per.Art aus Novi Sad und aktiv als Performerinnen, künstlerische Mitarbeiterinnen und Pädagoginnen im Rahmen des Programms Art&Inclusion, das die Arbeit von Künstler:innen mit und ohne geistige Behinderung entwickelt, präsentiert und fördert.
MODERATION Kasia Wolińska GÄSTE Angela Alves, Joana Tischkau, Frosina Dimovska und Dunja Crnjanski DOLMETSCHER:INNEN Irina Bondas, Stefan Schade (Simultanübersetzung in deutsche Lautsprache), Oya Ataman, Svea Loy (Simultanübersetzung in deutsche Gebärdensprache/DGS)
Die Zukunftswerkstatt ist ein Projekt von Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V. in Kooperation mit SOPHIENSÆLE. Die 30. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Mit freundlicher Unterstützung von Tanzfabrik Berlin e.V., Theaterhaus Berlin Mitte und Förderband e.V./Berliner Spielplan Audiodeskription. Medienpartner: taz. die tageszeitung